FOREVER YOUNG?
Forever young! Wünscht man sich das nicht manchmal? Immer jung zu sein. Einfach jung zu bleiben. Keine Altersbeschwerden. Kein Leiden. Kein Tod. Verführerisch scheint diese Option. Je älter man wird, umso attraktiver scheint sie. Wer selbst noch jung ist, nimmt die Jugend als etwas Selbstverständliches hin. Er kennt es nicht anders. Doch mit dem Alter wird die Jugend zu einem Sehnsuchtsort. Weißt Du noch … ? Ach, jung müsste man noch einmal sein … !
Kein Wunder, dass in einer alternden Gesellschaft das Junge und Jugendliche ein so hohes Ideal ist. Die Mode soll flott sein. Die Medizin soll die Spuren des Alterns wegzaubern. Wissenschaft und Technik sollen das Altern verlangsamen oder gleich ganz abschaffen. Ein ewiges Leben auf Erden, das wäre doch etwas. Forever young!
Doch geht, wo Jugend zu einem unhinterfragten Ideal wird, nicht auch vieles verloren – die Weisheit des Alters, die Schönheit des Alterns, die Gelassenheit des alten, lebenssatten Menschen? Altern ist mühevoll, leidvoll, schmerzvoll. Gewiss. Aber es ist auch zutiefst menschlich. Es gehört zum Menschsein dazu. Und es zeigt auch eine eigene Würde und Bedeutung – für den einzelnen Menschen und für die Gemeinschaft. Wie alles Menschliche ist es zutiefst mehrdeutig. Dass Menschen in der westlichen Welt immer länger leben, dass sie auch immer länger gesund leben, ist eine wunderbare Chance. Doch ist dieses Geschenk an Jahren auch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden – wie auch die Jugend selbst, wie das Menschsein überhaupt. Diesen Chancen und Herausforderungen
stellen wir uns in diesem Jahr bei Denkbares. Und dazu – zum Nachdenken über die Jugend und das Alter und das Leben dazwischen – laden wir Sie sehr herzlich ein!
Martin W. Ramb und Holger Zaborowski
23.09.2025 - Forever young oder: Wenn Bäume unsere Sehnsucht speichern Literarisch-musikalische Anstöße zum Klima- und Lebenswandel
Dienstag, 23. September, 19:00 Uhr
Höhr-Grenzhausen, wohnvoll village
Forever young oder: Wenn Bäume unsere Sehnsucht speichern Literarisch-musikalische Anstöße zum Klima- und Lebenswandel
Dr. Lisa Straßberger (Konzept & Lesung), Michael Reuter (Klavier)
1000 Jahre – Wer ein Herz in die Rinde ritzt, vertraut der Eigenzeit der Linde. Es wächst, solange sie nicht Blitz, Krieg oder Profitgier treffen. Der Umgang mit Bäumen spiegelt die Sehnsucht nach Dauer im Lauf der Jahreszeiten. Ob wir den Lindenbaum besingen, die Goethe-Eiche in Buchenwald erinnern, oder den unterirdischen Zusammenhalt der Wurzelwerke bestaunen: Geschichten von Bäumen erzählen von unserer Seelenlandschaft, dem kollektiven Gedächtnis und dem Zugriff der Gesellschaft auf die Natur. Wer Bäume pflanzt und Wälder schützt, setzt auf die nächste Jugend. So schlagen Tree hugger, wie in den USA Umweltaktivist:innen genannt werden, ihr Lager unverdrossen in der Krone der bedrohten Mammutbäume auf – forever young als Schriftzug am bejahrten Unterarm.
Mit Texten von Marion Poschmann, Richard Powers, Maja Lunde, Markus Thielemann, Carlo Cassola, Romina Nikolic, Hannah Ritchie, Christian Lehnert, JW Goethe, Wilhelm Müller u.a.
Dr. Lisa Straßberger, geboren 1965, studierte Literaturwissenschaft, Geschichte und Theologie in München, Berlin, Frankfurt am Main und New York. Sie arbeitete zunächst als Journalistin für die Süddeutsche Zeitung und das Deutschlandradio Berlin. Seit 2006 ist sie Studienleiterin für Literatur an der Katholischen Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom in Frankfurt am Main und ist Jurymitglied für den Literaturpreis des Bistums Limburg „Scivias“.
Michael Reuter, geboren 1965, ist ein klassisch ausgebildeter Pianist. Er verfügt über ein breites Repertoire in der Lied- und Chansonbegleitung sowie in der Kammermusik. Er war langjähriger Klavierbegleiter und trat auf renommierten deutschen Kleinkunstbühnen sowie in Funk und Fernsehen auf. Von 2002 bis 2007 war er Pianist des "ensemble six", das sich auf die Musik der Comedian Harmonists spezialisierte. Anschließend spielte er im Ensemble "Kehlwerk", das sich dem Musikkabarett widmet.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter: denkbares@ online .de
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Mobilitätsunterstützung durch kostenlosen DENKBARES-Abhol-Bus-Service (Anmeldung unter: 0160-1507975)
wohnvoll village Westerwald-Koblenz
Am Vallendarer Törchen 14
56203 Höhr-Grenzhausen
Mit freundlicher Unterstützung:
wohnvoll village. Westerwald-Koblenz
NASPA Höhr-Grenzhausen
VG Höhr-Grenzhausen
Hotel Heinz
Haus am Dom Frankfurt am Main
KEB Westerwalld/Rhein-Lahn
02.10.2025 - Gabriele von Arnim: Der Trost der Schönheit. Eine Suche - Lesung und Gespräch
Donnerstag, 2. Oktober, 19:00 Uhr
Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum „Zweite Heimat“, Höhr-Grenzhausen
Gabriele von Arnim: Der Trost der Schönheit. Eine Suche - Lesung und Gespräch
Moderation: Martin W. Ramb & Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski
„Der Trost der Schönheit“ ist eine schillernde Verbindung aus autobiografischem und essayistischem Erzählen: keine Kulturgeschichte, die ihren Gegenstand mit Theorie einhegen will, sondern eine literarische Spurensuche. Gabriele von Arnim fragt nach den Formen und Wirkungen dessen, was wir schön nennen; nach dem Glück und den dunklen Seiten der Empfindsamkeit. Die Suche führt zurück in die Kindheit, zu einem Mädchen aus kühl geführtem Haus, das erst lernen muss, zu fühlen, um Schönheit – einen tröstlichen Moment lang – in all ihrer endlichen Fülle wahrnehmen zu können.
Pressestimmen:
„Die Suche nach Schönheit ist hier nicht blosses Wohlfühlprogramm, sondern Teil einer Lebenspraxis. In einer Mischung aus Essay, Autobiografie und Meditation schreibt sich von Arnim mit klarer und poetischer Sprache an der Schönheit entlang. Die Stimme einer nachdenklichen und lebenshungrigen Frau.“ Neue Zürcher Zeitung
„Wer Trost empfinden und empfangen will, braucht Mut, Erschütterungen zuzulassen, um innerlich lebendig zu bleiben - der Weltwirklichkeit zum Trotz. Wie die Autorin über Versehrung, Lebenslust und Todesnähe schreibt, ist bemerkenswert. Und nie larmoyant.“
Basler Zeitung
Gabriele von Arnim wurde 1946 in Hamburg geboren. Sie hat studiert, promoviert und zehn Jahre als freie Journalistin in New York gelebt. Danach schrieb sie u.a. für DIE ZEIT und SÜD- DEUTSCHE, BR und WDR und arbeitete als Moderatorin für ARTE, SDR/SWR und SF. Sie schreibt Rezensionen für Zeitungen und Hörfunk, moderiert Lesungen, hat mehrere Bücher veröffentlicht und lebt in Berlin.
Musikalische Begleitung: Romy Falk
VVK: www.ticket-regional.de / 15 €, Abendkasse: 18 €
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Eine Platzreservierung ist erforderlich: denkbares@ online .de
Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum „Zweite Heimat“
Mittelstraße 7
56203 Höhr-Grenzhausen
Veranstalter: DENKBARES (www.denkbares.org.) in Zusammenarbeit mit den Westerwälder Literaturtagen (www.ww-lit.de)
Mit freundlicher Unterstützung:
- Jugend- und Kultur- und Bürgerzentrum „Zweite Heimat“
- Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen
- Naspa
- Westerwald Bank
- KEB Westerwald/Rhein-Lahn
- Kultursommer Rheinland-Pfalz
04.10.2025 - Margot Käßmann: Farben der Hoffnung. Was uns Kraft und Zuversicht gibt
Samstag, 4. Oktober, 19:00 Uhr
Höhr-Grenzhausen, Keramikmuseum
Margot Käßmann: Farben der Hoffnung. Was uns Kraft und Zuversicht gibt
Moderation: Martin W. Ramb, Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski
Musikalische Begleitung: Henriette (Horn) und Xanten Wolf (Posaune)
Jeden Tag sind die Nachrichten voller Schreckensmeldungen, viele Konflikte spitzen sich zu. Und es ist schwer, angesichts all dessen Hoffnung zu bewahren. Hoffnung auf Gerechtigkeit, auf Versöhnung, auf Frieden, auf Liebe, Glück, Trost – auf eine gute Zukunft. Dass wir dem Hass Einhalt gebieten, die Demokratie verteidigen, Gerechtigkeit schaffen, den Klimawandel doch irgendwie aufhalten können.
Wir brauchen einen guten Umgang mit der Angst. Angst zu verdrängen, nicht über unsere Befürchtungen zu sprechen, macht uns krank. Unbewältigte Ängste wirken zerstörerisch. Angst kann lähmen, Leben zerstören – und sie kann instrumentalisiert werden. Das können wir aus der Vergangenheit lernen. Heute ist es die angebliche „Überfremdung durch Ausländer“, die Neonazis auf die Straße holt. Wer Angst sät, wird Hass und Gewalt ernten ...
Margot Käßmann nähert sich in ihrem neuen Buch der Hoffnung und der Angst aus biblischer und theologischer Sicht, aber auch ganz persönlich. Sie musste selbst mit schwerer Erkrankung umgehen und kennt das Gefühl der Bedrängnis, das – anders als die Furcht – gar nicht immer ganz konkret durch einen Anlass ausgelöst sein muss. Margot Käßmann bleibt nicht bei den Ängsten stehen, sie weiß um die Kraft des Glaubens, die Kraft der Liebe und des Hoffens und sagt: „Für mich ist der christliche Glaube ein entscheidender Lebensanker. Gott kann ich meine Angst anvertrauen, in Gott kann ich Ruhe, Frieden, Lebensmut, Hoffnung finden. Das heißt nicht, dass es für Christinnen und Christen ein Leben ohne Angst gibt. Aber sie wissen, wo sie Halt finden können. Sie finden in der reichen Tradition von Bibel und Liturgie Gebete, Trostworte, Rituale und Ermutigung. Gemeinsam dürfen wir hoffen. Und wir sind aufgefordert, für unsere Überzeugungen einzustehen!"
Margot Käßmann, geb. 1958, ist eine der bekanntesten kirchlichen Persönlichkeiten Deutschlands. In und nach ihrer Zeit als hannoversche Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland gewann sie mit ihrer offenen und geradlinigen Art die Wertschätzung und Sympathien vieler Menschen. Sie ist Mutter von vier erwachsenen Töchtern und Großmutter von sieben Enkelkindern.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Der Eintritt ist frei.
Eine Platzreservierung ist erforderlich: denkbares@ online .de
Keramikmuseum Westerwald
Lindenstraße 13
Höhr-Grenzhausen
Mit freundlicher Unterstützung:
Naspa
Westerwald Bank
Hotel Heinz
Keramikmuseum Westerwald
Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen
Stiftung DEY