„Wollt auch ihr gehen?“
Das fragte schon Jesus damals seine Jünger.
In den letzten Wochen haben viele Menschen der Kirche aus Enttäuschung den Rücken gekehrt. Was hält uns? Warum sind wir trotz allem dabei?
Wir lassen hier Frauen und Männer unserer Pfarrei zu Wort kommen.
Was würden Sie für eine Antwort geben?
Gerne lassen wir hier auch noch andere Gemeindemitglieder zu Wort kommen. Wenden Sie sich gerne an Dorothee Dörschel d.doerschel@ kath-kirche-kannenbaeckerland .de
Gabi Dederichs

1) ich gehe nicht, weil ich an Gott glaube.
2) ich gehe nicht, weil ich dem Herrn in der Liturgie Dank und Lob bringen kann.
3) ich gehe nicht, weil ich Impulse, Orientierung und Kraft für mein Leben in der Eucharistiefeier bekomme.
4) ich gehe nicht, weil ich mit dem Herrn und der Gemeinschaft verbunden bin.
Maria Petmecky

Ich möchte kein Vorzeigechrist sein.
Ich bin ein Mensch genau wie du.
Doch als Christ in der Nachfolge Jesu musst du auch erkennbar sein.
Es nützt nichts, am Rande zu stehen und Kritik zu üben.
Gestalte die Kirche mit, du bist Kirche, wir alle sind Kirche.
Wichtig sind mir der Gottesdienst am Sonntag und das tägliche Gebet.
Peter Dederichs

1. Nein ich möchte bleiben, es gibt immer Anlässe und Gelegenheiten sich abzuwenden. Ich glaube es muss sich eine Bereitschaft dazu entwickelt haben, wenn man sich abwendet. Ich möchte ausharren und weiter, auch in der Krise, mit dabei sein. Meinen Glauben an Gott mache ich nicht von menschlichen Verfehlungen und Meinungen anderer abhängig.
2. Auch in der Zukunft will ich mich nicht von falschen Entscheidungen, menschlichen Vergehen und zögerlichem Verhalten von Menschen an der Spitze der Kirche abbringen lassen meinen Glauben an Gott zu leben.
3. Die Kirchenleitung mit all Ihrem fehlenden Gottvertrauen sollte auch das Schicksal der Kirche in Gottes Hand legen und nicht versuchen, Dinge zu verhindern und zu lancieren, die geschehen und getan werden müssen, um den Menschen die dazugehören wollen, eine Perspektive zu geben.
4. Menschen sind nicht unfehlbar und tun auch Dinge die nicht gut sind. Doch für Verfehlungen und Verbrechen muss man dann auch die gerechte Strafe ertragen. Ich warte nicht auf Reformen und Veränderungen in der Kirche, die Worte der Bibel sind unsere Regeln. Alles andere wurde von Menschenhand dazu gemacht. Wir Alle sind die Kirche und haben in der Hand, wie es weitergeht.
Wolfgang Westerwalbesloh-Fleck

„Pointiert formulierte der französische Bibelwissenschaftler Alfred Loisy bereits vor 120 Jahren: 'Jesus kündigte die Königsherrschaft Gottes an, und die Kirche ist gekommen.' In dieser Feststellung geraten die Absicht Jesu und das geschichtliche Ergebnis in Spannung zueinander.“ (Hans Zirker)
Ja, in der Tat, die Kirche ist wohl nicht das Reich Gottes, der Ort, wo wahrer Frieden und das Heil aller in einer erfüllten Beziehung zu Gott verwirklicht sind!
Aber solange sie - immer wieder - diese Botschaft glaubhaft verkündet und rückhaltlos dafür eintritt, dass diese Welt immer mehr 'Reich Gottes' wird, ist sie der Ort, der unseren Glauben und unser Engagement braucht - und verdient hat.
Gabi Kern

Ich bleibe in der katholischen Kirche, weil ich mich in der Gemeinschaft vor Ort und in unserer Pfarrei zu Hause fühle. Hier gibt es Menschen, mit denen ich meinen Glauben, aber auch meine Zweifel und meinen Ärger teilen kann.
Mir sind die Gottesdienste und die Feier der Eucharistie sehr wertvoll. Sie schenken mir Freude und bestärken mich im Glauben.
Außerdem bin ich der Überzeugung, dass ich am besten von innen heraus für die dringend notwendigen Änderungen in unserer Kirche eintreten kann.
Gabi Kern, Kirchort St. Georg Breitenau